Mit einem der bekanntesten Friedenssymbole der Welt im Rücken bildet die Non-Violence Project Kinder und Jugendliche in über 30 Ländern aus. Jetzt geht die Organisation einen Schritt weiter – mit einer Partnerschaft mit Gallerix, bei der Kunst zur Stimme für den Frieden wird. Maria Norberg, Head of Communication & Partnership der Non-Violence Project, berichtet mehr.
Können Sie kurz erzählen, wie das Non-Violence Project entstanden ist?
– Die Non-Violence Project Foundation wurde 1993 gegründet, als die Stiftung die Rechte an dem Symbol „Die geknotete Pistole“ erhielt – geschaffen von dem Künstler Carl Fredrik Reuterswärd nach dem Mord an seinem Freund John Lennon im Jahr 1980. Seitdem inspiriert, engagiert und bildet die Stiftung weltweit Kinder, Jugendliche, Lehrkräfte und Sporttrainer darin aus, wie man Konflikte gewaltfrei vorbeugen und bewältigen kann – durch die Programme „Schools for Peace“ und „Sports for Peace“.
Bisher haben mehr als 10 Millionen Menschen an unseren Schulungen teilgenommen, unser Ziel ist es, bis 2030 20 Millionen Personen zu erreichen. Das Symbol – heute eines der bekanntesten Friedenszeichen der Welt – steht unter anderem vor dem UN-Hauptquartier in New York sowie in Städten wie Stockholm, Peking, Beirut, Kapstadt und Lausanne.
Finanziert wird unsere Arbeit durch Spenden, Partnerschaften und den Verkauf limitierter Skulpturrepliken, oft gestaltet von unseren Botschaftern wie Sir Paul McCartney, Sir Ringo Starr, Muhammad Ali, Patrizia Gucci, Håkan Hellström und Meja. Wir sind in über 30 Ländern aktiv und haben derzeit 13 nationale Büros, die lokal Bildungsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit leisten.
Was ist Ihre Hauptaufgabe heute und wie arbeiten Sie konkret daran, Gewalt in der Gesellschaft zu verhindern?
– Unsere Aufgabe ist es, Gewalt vorzubeugen, indem wir Kinder, Jugendliche, Lehrkräfte und Sporttrainer inspirieren, engagieren und ausbilden, um Konflikte friedlich zu bewältigen. Unsere Programme „Schools for Peace“ und „Sports for Peace“ kombinieren Theorie mit praktischen Übungen. Die Teilnehmer lernen, ihr Selbstwertgefühl zu stärken, Respekt gegenüber sich selbst und anderen zu zeigen und Konflikte gewaltfrei zu lösen.
Die Programme bestehen aus 10 Unterrichtseinheiten in drei Niveaus, die im Klassenzimmer oder auf dem Sportplatz integriert werden können. Ab Herbst 2025 werden die Programme auch als App digital verfügbar sein – um die Anwendung zu vereinfachen und zugänglicher zu machen.
Wir haben auch Spezialprogramme, wie „Standing Together“, das an der Hotelfachschule EHL in Lausanne eingesetzt wird. Es behandelt Themen wie sexuelle Belästigung im Gastgewerbe und zeigt seit über fünf Jahren starke Ergebnisse.
Neben der Bildungsarbeit verbreiten wir unsere Botschaft kontinuierlich über eigene Kanäle, Partnerschaften, Kampagnen und Kollektionen – die sowohl das Bewusstsein stärken als auch unsere Arbeit finanziell unterstützen.
Die Skulptur „Non-Violence“ ist zu einem ikonischen Friedenssymbol geworden – was macht sie so kraftvoll und zeitlos?
– Die Skulptur spricht für sich selbst. Sie ist universell, klar und frei von politischen oder religiösen Bindungen – deshalb verstehen Menschen auf der ganzen Welt, wofür sie steht.
Als wir die Rechte von Carl Fredrik Reuterswärd übernahmen, wollten wir dem Symbol eine tiefere Bedeutung verleihen, was zur Entwicklung unserer Bildungsprogramme führte. Unser Ziel ist es, echten Wandel zu schaffen, indem wir die nächste Generation befähigen, Konflikte friedlich zu lösen.
Wir glauben, dass Kreativität in Kombination mit Bildung ein kraftvolles Instrument ist, um Verhaltensweisen zu verändern. Heute wird die Skulptur in ihren verschiedenen Formen von bis zu zwei Milliarden Menschen pro Jahr gesehen.
Wie der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan es ausdrückte:
„Die Skulptur Non-Violence hat den Vereinten Nationen nicht nur ein geschätztes Kunstwerk geschenkt; sie hat das Bewusstsein der Menschheit mit einem kraftvollen Symbol bereichert, das in wenigen einfachen Kurven das größte Gebet der Menschheit verkörpert – das Gebet, das nicht um Sieg, sondern um Frieden bittet.“
Entstanden durch den Künstler Carl Fredrik Reuterswärd nach dem Mord an seinem Freund John Lennon 1980.
An welche Zielgruppen richten Sie sich, und wie arbeiten Sie mit jungen Menschen im Rahmen Ihrer Programme?
– Wir richten uns an Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 19 Jahren. Unsere Programme geben jungen Menschen Werkzeuge an die Hand, um für sich selbst und andere einzustehen, Konflikte zu bewältigen und bewusste Entscheidungen zu treffen, die ihre Zukunft stärken.
Die Programme basieren auf den Prinzipien des sozialen und emotionalen Lernens und verbinden Theorie, praktische Übungen, Reflexion und Kreativität. Wir empfehlen Schulen und Sportvereinen, alle drei Ebenen des Programms durchzuführen, um den Kindern eine langfristige und nachhaltige Grundlage zu bieten.
Wie messen Sie die Wirkung Ihrer Arbeit und gibt es ein konkretes Ergebnis, auf das Sie besonders stolz sind?
– Nach jedem durchgeführten Programm führen wir Evaluationen durch – sowohl bei den Teilnehmenden als auch beim Schul- oder Vereinspersonal. Die Nachverfolgung durch die Schulen hilft uns auch, die langfristige Wirkung zu messen.
Ein konkretes Beispiel ist die Fittjaskolan bei Stockholm, wo sich die Zahl der Gewaltvorfälle halbierte, nachdem alle drei Stufen von „Schools for Peace“ in den oberen Klassen durchgeführt wurden. In Uganda zeigten unsere Programme ebenfalls deutliche Ergebnisse: gesteigertes Selbstwertgefühl bei den Schülern, gestärkte Position von Mädchen, verbesserte Gleichstellung der Geschlechter und weniger Konflikte innerhalb und außerhalb der Schule.
Wie kam die Zusammenarbeit mit Gallerix zustande – warum war das für das Non-Violence Project der richtige Schritt?
– Die geknotete Pistole ist ein Symbol, das viele Menschen emotional berührt – auch bei Gallerix war das schon vor Beginn unserer Zusammenarbeit der Fall. Als wir in Kontakt kamen, entstand der gemeinsame Wunsch, eine Kollektion zu schaffen, die es den Menschen ermöglicht, das Symbol in ihr Zuhause zu holen.
Carl Fredrik Reuterswärd sagte einmal, seine Vision sei es gewesen, dass die Skulptur in jedem Haushalt stehen sollte – als Erinnerung an die Bedeutung von Gewaltfreiheit und Frieden. Durch unsere Zusammenarbeit mit Gallerix können wir einen Teil dieser Vision verwirklichen.
Was bedeutet es Ihnen, Ihre Botschaft durch Kunst und Design in den Wohnräumen der Menschen zu sehen?
– In einer Welt, in der Gewalt und Konflikte leider zunehmen, sehen wir ein wachsendes Bedürfnis der Menschen, klar Stellung für Gewaltfreiheit und Frieden zu beziehen. Durch Gallerix erhalten mehr Menschen die Möglichkeit, genau das zu tun – mit dem weltweit bekanntesten Symbol für Gewaltfreiheit als Teil ihres Alltags.
Wir sind zutiefst dankbar, dass Gallerix seinen Kunden die Möglichkeit gibt, ihr Engagement für eine friedlichere Zukunft auszudrücken – und damit auch unsere Bildungsarbeit zu unterstützen.
Wie hoffen Sie, dass die Kollektion mit Gallerix zum Dialog über Frieden und Gewaltfreiheit beiträgt?
– Wir hoffen, dass die Kollektion Gespräche anregt – zu Hause, am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft – über die Wichtigkeit, Konflikte friedlich zu lösen.
Unsere Hoffnung ist, dass mehr Menschen auf unsere Arbeit aufmerksam werden, an unseren Bildungsprogrammen teilnehmen und sich inspiriert fühlen, zu einer friedlicheren Welt beizutragen – für Kinder, Jugendliche und kommende Generationen.
Welche Rolle spielen Unternehmenskooperationen für Ihre langfristige Arbeit, und was suchen Sie in einem Partner?
– Kooperationen mit Unternehmen sind entscheidend dafür, dass wir eine größere Reichweite erzielen – sowohl durch Sichtbarkeit als auch durch finanzielle Unterstützung. Durch Kampagnen, Kollektionen und gemeinsame Kommunikation erhalten wir die Kraft, mehr Kinder und Jugendliche auszubilden. Wir suchen Partner, die unsere Vision teilen und sich ehrlich für positiven gesellschaftlichen Wandel engagieren – gemeinsam mit uns.
Wenn Sie Ihre Botschaft in einem Satz zusammenfassen müssten – was sollen die Menschen aus dieser Zusammenarbeit mitnehmen?
– Wir inspirieren, engagieren und bilden Kinder und Jugendliche darin aus, Konflikte friedlich zu lösen – damit die nächste Generation kluge Entscheidungen trifft, Respekt zeigt und zu einer sichereren und friedlicheren Welt beiträgt.